Forenmenschen und Twittermenschen

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Immer wieder probiere ich es, mich in Foren aktiv einzubringen, und immer wieder habe ich nach kurzer Zeit keine Lust mehr. Es wird mir verleidet durch eine spezielle Art von „Menschen“. Sie kennen diese unangenehme Sorte bestimmt: Forenmenschen.
Leute, die den ganzen Tag vor dem Rechner sitzen, in freudiger Erwartung F5 drücken und jeden Post eines Forums kommentieren, egal ob sie etwas dazu zu sagen haben oder nicht.

Die ungefragt ihr letztes Urlaubserlebnis mit der heißen Schnalle am Strand schildern, wenn man nach der Tastenkombination für thailändische Baht gefragt hat und einem Ratschläge für die Beziehung erteilen, sobald man das Wort „vegetarisch“ in den Mund genommen respektive getippt hat. Ich möchte das nicht.
Ich möchte, wenn ich nach der Lösung für ein Problem suche, bitte nur die Lösung oder bestenfalls noch die Information finden, dass es für dieses Problem keine Lösung gibt. Ich möchte aber nicht (mit Ausrufezeichen) wissen, dass _kleinerSchwengel85_ auch schon einmal eine Exceltabelle gebaut (sic!) hat, um eine Statistik über die Körbe zu führen, die er kassiert hat, inklusive Schmerzskala zu „vom Freund der Schnalle in die Fresse bekommen“.

Es ist ja nicht so, dass ich es nicht immer wieder versuchen würde, aus Karma-Gründen dem Internet etwas zurückzugeben für all die nützlichen, lustigen und unsinnigen Sachen, die ich dank anderer Leute Arbeit hier gefunden habe. Aber sämtliche Versuche scheitern kläglich an dem bullshit, der meine Sehorgane verstopft. Also lasse ich es wieder. Solange es den Bullshit-Algorithmus noch nicht gibt, wird sich daran auch erst einmal nichts ändern.
Im Gegensatz dazu lob ich mir meine Timeline. Was mir nicht passt, blende ich aus, wer mir dreimal nicht passt, fliegt raus. Und wenn ich was zurückgeben möchte, kann ich das schnell und unkompliziert tun. Ein Hoch also auf die Twittermenschen, dank euch macht das Internet wieder Spaß.

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Autor: Kitty

Büchermachender Bücherwurm mit feministischen Tendenzen und einer dunklen Vergangenheit im Bildungswesen. Kommuniziert viel, gerne und macht das irgendwie auch beruflich.

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