Mein Lesesommer, in meinem Tempo

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Lovelybooks.de ist ja ein meiner Meinung nach ein ganz fantastisches Netzwerk, für das ich leider viel zu wenig Zeit habe. Wenn ich denn mal zum Lesen komme, habe ich meist nicht noch die Muße, Rezensionen zu verfassen (mit ein Grund, warum dieses Blog kein Buchblog ist). Das wollte ich ändern, als dieses Jahr der Lesesommer 2014 ausgerufen wurde.

Ziel war es, vor allem für mich, den Stapel ungelesener Bücher zu minimieren. Da dieser aber für einen Sommer, in dem ich nur zwei Wochen Urlaub hatte, zu groß war, habe ich mich auf eine Auswahl beschränkt. Diese Bücher wollte ich bis September gelesen haben:

Packen wirs an! #lblesesommer

Während des Lesesommers wurden immer wieder Aufgaben gestellt, für die Punkte verteilt wurden. Für mich war klar, dass ich nicht alle Aufgaben schaffen werden, daher habe ich mich nicht unter Druck gesetzt, sondern einfach versucht, mir wieder Zeit zum Lesen zu nehmen. Unter dieser Voraussetzung kann man den Lesesommer, auch wenn ich kaum Punkte bekommen habe, als erfolgreich betrachten.

Buch 1: Die Bücherdiebin, Markus Zusak

Als erstes habe ich mir die Bücherdiebin vorgenommen. Es lag seit der letzten Buchmesse (2013) in meinem Regal und wartete darauf, dass der Hype abflaut und ich nicht mit allen anderen die Spiegel-Bestsellerliste abarbeite.

Den Stress vorm Urlaub nicht die Oberhand gewinnen lassen und einfach schon mit der Urlaubslektüre anfangen. #bookstagram #lblesesommer

Angefangen kurz vorm Urlaub, fiel es mir etwas schwer, mir unter der heißen Sonne Andalusiens den deutschen Winter vorzustellen. Doch je weiter ich mit dem Buch kam, umso intensiver tauchte ich ein in Liesels Geschichte. Ich mag Bücher, die anders sind. An die man sich erst herantasten muss, die zu Beginn mit sperriger Sprache eine Barriere schaffen, die erst verschwindet, wenn man sich ganz auf die Geschichte einlässt. Und genau so ein Buch war die Bücherdiebin für mich. Als ich die letzten Seiten las, war ich froh, dass ich allein auf meiner Liege lag und die letzten Worte noch nachklingen lassen konnte. So lange, dass ich erst am übernächsten Tag ein neues Buch anfangen konnte. Wenigsten habe ich für die Rezension bei Lovelybooks ein paar Punkte bekommen.

Buch 2: Tuareg, Alberto Vázquez-Figueroa

Auf meinem Stapel, den ich zum Großteil auch mit in den Urlaub genommen habe, befand sich ein Buch, dass meine Großmutter geliebt hatte und sogar während ihres vorletzten Krankenhausaufenthaltes erneut las. Ich habe es geerbt, aber bisher nicht die Muse gehabt, es auch zu lesen. Also wählte ich es als Nächstes.

Und es hat mich umgehauen.

Ich glaube, ich habe soeben das beste Buch, das ich je gelesen habe, beendet. #tuareg #lblesesommer

Sprachlich ist es genau das Gegenteil der „Bücherdiebin“. Vordergründig ist sie sehr einfach, ohne Schnörkel, und auf das Nötigste beschränkt. Gleichzeitig steckt genau diese einfache Sprache voller tiefgründiger Gedanken zum Untergang eines einst stolzen Volkes. Die Handlung ist spannend, überraschend, traurig und fesselnd. Es wird kein Wort zu viel verloren, wo es nicht notwendig ist – und genau das entspricht dem Wesen der Hauptfigur. Auch er verliert kein unnötiges Wort, verschwendet keine Kraft und folgt den Regeln seines Volkes, koste es, was es wolle. Das Buch hat mich so überrascht, dass ich bis heute keine Rezension geschrieben habe.

Buch 3: Das Spiel des Engels, Carlos Ruiz Zafón

Mit Zafón und mir ist das so eine Sache. „Der Schatten des Windes“ brauchte zwei Anläufe, allerdings deswegen, weil Exemplar Nummer 1 einen Wasserschaden erlitt. Exemplar Nummer 2 wurde dafür dann verschlungen, sodass klar war, der Nachfolger „Das Spiel des Engels“ muss mit in den Lesesommer – und den Urlaub.

Spiel des Engels

Nach der Lektüre sind zwei Dinge klar: Ich liebe Zafón (Band 3 liegt bereits hier) und ich will nach Barcelona (Flüge sind schon gebucht). Die Mischung aus Thriller, Mysterie, Krimi und Liebesgeschichte ist toll geschrieben, und dass am Ende nicht wirklich aufgelöst wird, stört gar nicht, sondern unterstreicht nur den übernatürlichen Charakter. Für meinen persönlichen Lesesommer ein toller Abschluss.

Goodbye Lesesommer, Hello Bücherherbst

Ja, genau, nur drei Bücher habe ich während des Lesesommers geschafft. Genau aus diesem Grund habe ich mir nicht mehr vorgenommen. Kein Druck, nur Möglichkeiten. Und weil ich so schön locker wieder gestartet bin, freue ich mich umso mehr auf die Frankfurter Buchmesse 2014, die am kommenden Dienstag beginnt. Denn dort werde ich wieder schöne Bücher entdecken und ihnen bei mir ein Zuhause geben, bis ich sie dann mit Genuss lesen werde. Und wenn es erst wieder im nächsten Lesesommer passiert.

Autor: Kitty

Büchermachender Bücherwurm mit feministischen Tendenzen und einer dunklen Vergangenheit im Bildungswesen. Kommuniziert viel, gerne und macht das irgendwie auch beruflich.

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