Herbst – die kürzeste und schönste Jahreszeit

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Heute war Herbst. Gut, vielleicht gestern auch schon, aber heute habe ich ihn gespürt, gerochen, gesehen und geschmeckt. Als ich einige welke Blätter auf meinem Weg in den Hof zertrat, habe ich ihn sogar gehört.

Ich habe den Balkon winterfest gemacht: verwelktes Zeug gerupft, Unkraut gejätet, die Rukola-Erde weggebracht, die Kräuter gestutzt und geerntet, die Johannisbeeren zurückgeschnitten. Hier und da knackste ein trockenes Blatt, es war warm, die Sonne schien. An der Hauswand gegenüber färbt sich der Efeu langsam rot und gelb, die Amseln versuchen, einen Busch zum Aufwärmen zu finden. Das Marienkäferhaus hängt nun endlich am Fensterrahmen, windgeschützt, und wartet mit Stroh gefüllt auf Bewohner. Einen potentiellen Kandidaten entdeckte ich, als ich den Schnittabfall zum Kompost brachte, er saß ganz ruhig auf der Garagenwand, und ich lud ihn ein, sich das Haus doch einmal anzusehen.

Vlies bedeckt die Tomaten und Paprika, die sich langsam, immer im Wettlauf gegen den Temperaturabfall, aber beständig röten. Ein Anzuchthaus, seiner eigentlichen Funktion noch nicht gewachsen, schützt die Chili und Habanero. Alle leeren Blumenkästen durften schon in den Keller umziehen, um dort auf neue Aufgaben zu warten. Der Basilikum ist abgeerntet, der Majoran darf noch ein Weilchen stehen bleiben. Ob der Salbei nochmal zu neuem Leben erwacht? Er steht nun geschützt und warm (nicht zu warm) neben dem Anzuchthaus.

Heute war Herbst, und ich habe jede Sekunde davon genossen.

 

Autor: Kitty

Büchermachender Bücherwurm mit feministischen Tendenzen und einer dunklen Vergangenheit im Bildungswesen. Kommuniziert viel, gerne und macht das irgendwie auch beruflich.

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