18. September 2018
von Kitty
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Zu Chancen und Risiken in der Verlagsbranche fragen Sie Ihren Ausbilder (nicht)

Ich habe mich heute aufgeregt. Äußerlich nicht so sehr (nur ein bisschen auf Twitter), aber innerlich ziemlich. Nun könnte man meinen, in der heutigen Zeit gibt es sehr viel, worüber man sich aufregen kann, und ja, das tue ich auch. Also mich über viel aufregen. Was war nun heute besonders? Es ist was zutiefst persönliches, von dem ich aber weiß, dass es nicht nur mir so geht. Will sagen: Die Ausbeute junger idealistischer Menschen in der Verlagsbranche, vor allem im Volontariat.

Die neue Kollegin hier hat vorher im gleichen „Laden“ gearbeitet wie ich damals. Jetzt, drei Jahre später, ist nichts besser, eher alles noch schlimmer.
Sie hat 8 Monate „durchgehalten“.
Und ich rege mich wieder auf.— Katharina Eichler (@c_by_kitty) 18. September 2018

Warum rege ich mich genau auf? Ist doch vorbei, hab ich doch ausgestanden. Schwamm drüber und vergessen. 

Nein. 

Es ist so: Für mich hat die Ausbeutung junger Menschen bei deren Berufseinstieg gerade in mittelständischen Verlagen, aber auch in größeren Unternehmen in ihrer systematischen Anmutung etwas so Archaisches und Rückständiges, das ich es kaum in Worte fassen kann. Dieses „Das hat uns auch nicht geschadet, da mussten wir alle durch“ von Leuten, die da was dran ändern könnten, es bringt mich zur Weissglut! 

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Ich meine, wir haben 2018, und eine so großartige Initiative wie die Jungen Verlagsmenschen hat zum einen viel zu wenige Mitglieder dafür, wie viele das Thema Berufseinstieg betrifft, und zum anderen ist es sehr traurig, dass es das Gütesiegel für Volontariate, das sie ins Leben gerufen haben, überhaupt geben muss! Sollte es denn nicht im Eigeninteresse eines jeden Arbeitgebers liegen, seine Leute maximal gut auszubilden? Sie anständig zu bezahlen (ohne darauf zu bauen, dass die Eltern das schon mitfinanzieren werden), menschlich zu behandeln und ihnen eine Perspektive aufzuzeigen?

Meine eigene Erfahrung spricht dagegen. Die Erfahrung fast aller meiner Freund*innen in der Branche spricht dagegen, die Berichte auf Netzwerktreffen und Alumniabenden. Gerade Volontariate, sie verheizen die Guten, und nicht wenige wirklich vielversprechende Leute verlassen deswegen sogar unsere Branche – die es mehr denn je nötig hat, dass frischer Wind reinkommt, neue Denkansätze verfolgt werden und wir uns zukunftsfähig aufstellen. Stattdessen:

Leute, ernsthaft: Wenn euch einer verkaufen will, dass es super duper ist, als Volontär*in einen Vertrag ohne Probezeit, aber mit 3 Monaten Kündigungsfrist zu unterschreiben: LAUFT WEG! Die wissen schon, warum sie das machen!— Katharina Eichler (@c_by_kitty) 18. September 2018

Ich hatte am Ende meines Weges in dem „Laden“ versucht, meine Gedanken in Worte zu fassen, wollte das aber nicht öffentlich tun. Es gilt ja auch immer noch das Credo von der Loyalität dem Arbeitgeber gegenüber, auch nach dem Wechsel. „Schweig still, nichts schlechtes sagen, das kommt am Ende zu dir zurück.“ Bullshit. Am Ende sind die Leute ja auch nicht doof, und wirklich, liebe Arbeitgeber, denkt ihr ernsthaft, die Leute reden nicht miteinander? Dass niemand checkt, dass die ständigen Stellenanzeigen nicht bedeuten, dass ihr expandiert, sondern dass ihr eure Leute nicht halten könnt?

Ich habe damals jedenfalls meinem Frust Luft gemacht, hier: http://innerekuendigung.tumblr.com

Und ich finde, es ist an der Zeit, dass noch viel mehr Leute ihrem Frust Luft machen!

Flamingos Laguna Colorada

27. November 2017
von Kitty
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Alles auf Anfang – Aufbruch nach Südamerika

Vor einem Jahr saßen mein Mann und ich am Flughafen von München, bereit zum Abflug nach Buenos Aires. Über ein Jahr hatten wir unsere große Reise durch Südamerika geplant, unsere Rundreise durch Argentinien, Chile, Peru und Bolivien. Etwas mehr als sechs Wochen würden wir an verschiedenen Orten Neues entdecken, fremde Kulturen kennenlernen und viele Eindrücke sammeln.  Weiterlesen →

Calm – Bergsse

21. Mai 2017
von Kitty
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Just Breathe – Alltagsfluchten mit Calm

Wie sehr mich Yoga beruhigt, habe ich ja an anderer Stelle schon beschrieben. Teil meiner Yogastunden ist auch immer wieder die Meditation. Lange Zeit hatte ich keinen Zugang dazu, nur da zu sitzen und einfach nur zu atmen. Meine Gedanken fuhren gefühlt noch mehr Karussell als sonst, weil nichts mich von ihnen ablenkte. Trotzdem versuchte ich es immer wieder, vor allem, weil ich öfter in Interviews und Artikeln auf für mich interessante Personen stieß, die die Meditation für sich entdeckt hatten.

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Waterman-Fueller

15. April 2017
von Kitty
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Blau auf Weiß – Eine Liebeserklärung an den Füller

Es mag seltsam anmuten in diesen digitalen Zeiten, eine Liebeserklärung an einen Füller zu schreiben. An ein Schreibgerät, dass für viele nur noch eine Erinnerung an die Zeiten ist, als man noch Noten auf seine Handschrift erhielt und es kaum abwarten konnte, bis man endlich, endlich! mit Kugelschreiber schreiben durfte – der laut einhelliger Meinung sowohl von Eltern als auch von Lehrern bei zu früher Nutzung das Schriftbild für immer versaue. Auch ich bin diesem Reiz des Verbotenen erlegen und freute mich über jeden Kugelschreiber, dessen ich habhaft werden konnte. Doch bald schon merkte ich, dass nichts an das Schreibgefühl eines Füllers herankam, dass zwar für simple Notizen oder eine schnelle Einkaufsliste der Kuli seinen Dienst erfüllt, dass aber für alles Schriftliche, was länger als einen Tag Bestand haben soll, der Füller ein viel angenehmeres Schriftbild und Schreiben ermöglicht.
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9. April 2017
von Kitty
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Die Yogastunde

Der Wecker klingelt. Rumdrehen. Spontan den Plan für Frühsport umschmeissen, mal wieder, noch etwas liegen bleiben. So müde. Sport kommt eh heute Abend. Dösen, denken, wegdriften. Endlich aufstehen, das Gedankenkarussell fängt an sich zu drehen, erstmal an den Schreibtisch, Rechnungen schreiben, Überweisungen machen. Das Handy erinnert mich an die Meditation – keine Zeit, duschen, anziehen, fertigmachen. Aus dem Haus hetzen, schon wieder so spät, schnell noch ein Brötchen auf die Hand, Frühstück vorbereiten ist gestern wieder flach gefallen.

In der Tram Podcast hören, Selbsoptimierung, natürlich, der Lifecoach erzählt von Zielen im Leben. Schön wärs.

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13. März 2017
von Kitty
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Ich arbeite in der Buchbranche, ich lese nicht

Es mag verrückt klingen, aber immer wieder habe ich dieses Gefühl: Ich komme nicht zum Lesen. Für jemanden, der in der Buchbranche arbeitet, natürlich ein Ding der Unmöglichkeit. Immerhin erscheinen  allein in dem Verlag, in dem ich das Glück habe zu arbeiten, jeden Monat (!) 5-7 neue Titel. Auch in anderen Verlagen unseres Hauses kommen viele tolle und spannende Bücher heraus. Die werden in unserem In-House-Buchladen so toll präsentiert und machen jedes Mal Lust, das Gehalt gleich an Ort und Stelle für neuen Lesestoff auszugeben. Und dann gibt es ja noch die vielen vielen anderen tollen Verlage, die großartige Bücher auf den Markt bringen, so dass man eigentlich gar nicht weiß, wo man anfangen soll mit Lesen. Weiterlesen →

Erfolgsfaktor Schlaf

6. März 2017 von Kitty | Keine Kommentare

Nach drei Tagen, in denen ich mehr geschlafen als irgend etwas anders gemacht habe, kommt mir dieses Video wieder in den Sinn:

Mal sehen, wie erfolgreich ich morgen in die Arbeitswoche starte.

One Pot Pasta

6. Februar 2017
von Kitty
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Von Zeitfressern und der One Pot Pasta

Seit 4 Wochen sind wir nun wieder im Lande, und man könnte meinen, so langsam geht wieder alles seinen gewohnten Gang. Wir arbeiten wieder, nehmen wieder Termine wahr, die Buchhaltung steht wieder an, und wir waschen statt Ladungen voller Urlaubswäsche wieder nur das, was unter der Woche angefallen ist.

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Torres del Paine / Paine Grande

23. Januar 2017
von Kitty
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Wenn einer eine Reise tut …

… dann kann er was erzählen. Tatschlich weiß ich gar nicht so genau, wo ich mit dem Erzählen anfangen soll. Bei der faszinierenden Einsicht, dass man sich wirklich auf den ersten Blick in eine Stadt verlieben kann – und die nächste dafür umso mehr verabscheut? Oder bei der unglaublichen inneren Ruhe, die der Blick auf die Berge in Patagonien bietet? Oder vielleicht doch bei dem wahnsinnigen Moment, wenn man mitten im Nirgendwo einer 10.000m² großen Salzwüste steht?

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