Seit 4 Wochen sind wir nun wieder im Lande, und man könnte meinen, so langsam geht wieder alles seinen gewohnten Gang. Wir arbeiten wieder, nehmen wieder Termine wahr, die Buchhaltung steht wieder an, und wir waschen statt Ladungen voller Urlaubswäsche wieder nur das, was unter der Woche angefallen ist.
Und doch, es hat sich einiges geändert durch die Auszeit, und ich merke mit jedem Tag, dass es nicht einfach eine Urlaubsentspannung ist, die diesmal sehr lange (länger als sonst) vorhält, sondern dass sich meine Sicht auf manche Dinge wirklich geändert zu haben scheint. Auch meine Einstellung zur Zeit und womit ich sie verbringen möchte.
Auf die Plätze, zack zack zack
Vor der Reise war ich, waren wir beide in einem Modus, in dem alles Anfallende zak zack erledigt wurde, und häufig wechselten wir von der Arbeit nach Hause nur den Ort, aber nicht die Getriebenheit, mit der wir die offenen Punkte auf der To Do-Liste abhakten. Während ich kochte, erledigte ich meist noch diverse Mails und Anrufe nebenbei und ging im Kopf bereits die noch zu erledigenden Dinge durch. Beim Essen verteilten wir die Aufgaben, und bis zum Schlafengehen versuchten wir, so viel wie möglich davon zu schaffen. Und am nächsten Tag wieder. Und wieder. Und wieder.
Seit wir wieder hier sind, will sich dieser arbeitsame Flow einfach nicht mehr einstellen. Und wisst ihr was? Das finde ich gerade ganz gut so. Ich komme nach der Arbeit nach Hause, und, ja, komme erst einmal an. Lüfte erst einmal die Wohnung, puste damit auch den Kopf frei, und dann mache ich mich in der Küche ans Kochen. Abendessen machen ist mein Yoga, meine Meditation. Beim Essen unterhalten wir uns über alles, aber nicht über die To Dos, und anschließend gibt es dann noch eine Runde Netflix oder sonstige Unterhaltung.
Klingt zu schön um wahr zu sein? Ist es auch. Denn in den ersten Wochen nach der Rückkehr hatten wir noch Narrenfreiheit und Jahresanfangsbonus. Die meisten Leute in unserem Dunstkreis mussten selbst erst wieder in ihren Rhythmus zurückfinden, und alles war easy. Aber jetzt ist der erste Monat des Jahres vorbei, und auf einmal kehren alle Anfragen von außen wieder zurück. Die unterschiedlichsten Verpflichtungen, Terminsachen und Arbeitskreise fordern ihren Teil von meiner Zeit und Energie. Vor dem Urlaub? Einfach alles abends abarbeiten. Nach dem Urlaub? Puh.
Zeifresser, die fiesen Tierchen
Interessanterweise erkenne ich dadurch zum ersten Mal seit längerem ganz klar, was meine Zeitfresser sind. Was in meinem Tagesablauf mir Zeit wegnimmt, die mir dann an anderer Stelle „fehlt“. Leider ist ein wesentlicher Faktor das, was mir so viel Spaß macht: das Kochen. Es kann durchaus vorkommen, dass ich für eine Bolognese-Sauce fast 1,5 Stunden in der Küche stehe. Oder einen Auflauf. Einfach weil ich mich nicht hetzen möchte. Ich habe diese Woche bewusst versucht, „schneller“ zu kochen und bin dabei kläglich gescheitert (Salat. Mit Pute. Über 1 Stunde.) Kochen ist einfach etwas, dass ich mit Muße tun will.
Was ist also die Lösung für dieses konkrete Problem? Genau, Rezepte, die an sich schon viel schneller in der Zubereitung sind, damit ich sie nicht künstlich in die Länge ziehen kann. Wie zum Beispiel One Pot Pasta, was ich schon seit längerem ausprobieren wollte. Das Prinzip ist so einfach, dass man sich fast schon fragt, warum das erst jetzt zum Trend wird: Gemüse und Nudeln in den gleichen Topf, Wasser dazu, so lange kochen bis die Nudeln gar sind, und in die restliche Flüssigkeit dann noch den Käse einrühren. Klingt schnell, klingt lecker, das muss ich ausprobieren!
Heute war so ein Sonntagabend, wo wieder einiges erledigt werden wollte und mir das Kochen nicht als Zeitfresser in die Quere kommen sollte. Also das weise Internet befragt, diverse Rezepte bei Pinterest gepinnt und schließlich nach Kühlschranklage entschieden, welches Rezept es wird. Das Ergebnis: tolle Pasta, lecker Gemüse, cremige Sauce und eine ungestresste Kitty, die nur eine halbe Stunde in der Küche stand. Perfekt!
One Pot Pasta Zucchini Champignon
Ergibt 4 Portionen (also genug für zwei hungrige Esser … wer denkt sich immer diese Mengenangaben aus?!)
Zutaten
- 250g Spaghetti oder Penne
- 250g Champignons, in dünnen Scheiben
- 1 Zucchini, geviertelt und in dünne Scheiben geschnitten
- 50g Erbsen (TK)
- 1 Knoblauchzehe, in dünnenScheiben
- 2 Zweige Thymian
- Salz und Pfeffer
- 50g geriebener Parmesan
- 1/2 Becher Creme fraîche
Zubereitung
- In einem ausreichend großen Topf Spaghetti/Penne, Pilze, Zucchini, Erbsen, Knoblauch, Thymian geben und mit 1 Liter Wasser füllen. Je nach Gustpo mit Salz und Pfeffer würzen.
- Das Wasser bei mittlerer Hitze ohne Deckel zum Kochen bringen; die Hitze reduzieren und simmern lassen, bis die Pasta weich und das Wasser verdunstet ist – etwa 8-10 Minuten. Zwischendruch immer wieder umrühren.
- Parmesan and Creme fraîche einrühren. Sofort servieren.
Für weitere Tipps für schnelle abendliche Gerichte bin ich übrigens dankbar!