Die Wiesn und ich

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Halbzeit auf dem größten Volksfest der Welt, und ich war nun auch auf dem einen Pflichttermin, um den ich nicht herum komme: die Familienwiesen. Das alljährliche so-tun-als-ob mit peinlichen Momenten, Ärger, Enttäuschung und Allem, was man sich sonst für die Weihnachtsfeiertage aufhebt.
Mal läuft es okay, mal läuft es so naja, aber immer muss ich mich darüber hinaus auch noch mit den Anderen auf der Wiesn auseinandersetzen. Und das, ob ich will oder nicht.


Ich trinke gerne Alkohol, wirklich. Und Bier ist etwas, womit man mich nicht jagen kann. Ich trinke auch gerne in Gesellschaft. Aber nicht mit Zehntausenden am besucherstärksten Wochenende. Denn, seien wir mal ehrlich, nicht jeder hat sich ab einem gewissen Pegel noch unter Kontrolle. Und selbst wenn man wie wir auf dem Balkon sitzt, wo ohne Reservierung eigentlich keiner hochkommt, muss man sich mit Silberblick-Menschen herumschlagen, die sich einfach zu einem an den Tisch setzen und nicht verstehen, warum man davon nicht begeistert ist. Aber die verstehen in dem Zustand eh meist gar nichts mehr.
Man merkt schon, ich bin nicht so angetan. Es ist schließlich ein Unterschied, ob man bei sowas live dabei ist. Oder dabei, wie am Nachbartisch die Burschenschaftler Streit mit den Italienern anfangen und sich einer die Schulter auskugelt. Die Liste ließe sich noch weiterführen, aber ich denke der Punkt ist klar. Ich treffe mich gerne mit netten Menschen auf ein zünftiges Bier, gerne auch im Dirndl. Aber bitte nicht auf der Wiesn. Da sind ja alle anderen schon.

Autor: Kitty

Büchermachender Bücherwurm mit feministischen Tendenzen und einer dunklen Vergangenheit im Bildungswesen. Kommuniziert viel, gerne und macht das irgendwie auch beruflich.

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